Rundgang
Der Deutsch-Französische Krieg von 1870/1871 ist ein einschneidendes Ereignis im deutsch-französischen Verhältnis, mit dem damals auch das Schicksal ganz Europas verknüpft ist. Tatsächlich beendet dieser Krieg das bestehende politische Gleichgewicht im überwiegend durch Diplomatie geleiteten Konzert der europäischen Mächte sowie die „Erholung Europas“, dessen Grundgedanken – in einer anderen Form – erst nach 1945 wiederbelebt werden.
In jenem Konflikt stehen sich eine seit Jahrhunderten geeinte, durch alle politischen Systeme hindurch konsolidierte Nation (Frankreich) und ein aus jüngeren Staaten bestehendes Land, dessen Einheit sich noch nicht zu Gänze vollzogen hat (Deutschland), gegenüber.
In Frankreich münden die bereits bestehenden sozialen Spannungen und ein durch die Niederlage entflammter Patriotismus – ungeachtet der Ausrufung der Republik – in die Pariser Kommune und in einen Bürgerkrieg. In Deutschland hingegen schafft der siegreiche Krieg die Grundlage für die Einheit der Nation, die in der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles bildhaft zum Ausdruck kommt. Anhand der vielen unterschiedlichen Kriegserinnerungen auf französischer wie deutscher Seite, seien sie nun offizieller oder persönlicher Art, lassen sich die langfristigen Folgen des Konflikts auf die Gesellschaften nachvollziehen.
Die Ereignisse sind in größere zeitliche Zusammenhänge eingebunden, deren Ursachen und Folgen sie verdeutlichen: der eine reicht von 1864, dem Jahr des ersten deutschen Einigungskriegs, bis 1875 mit der sogenannte „Krieg-in-Sicht“-Krise; der andere von den Befreiungskriegen (1813–1815) über den Wiener Kongress (1815) bis zu den Versailler Verträgen von 1919, die das Ende des Ersten Weltkriegs besiegeln.
In Frankreich münden die bereits bestehenden sozialen Spannungen und ein durch die Niederlage entflammter Patriotismus – ungeachtet der Ausrufung der Republik – in die Pariser Kommune und in einen Bürgerkrieg. In Deutschland hingegen schafft der siegreiche Krieg die Grundlage für die Einheit der Nation, die in der Kaiserproklamation im Spiegelsaal von Versailles bildhaft zum Ausdruck kommt. Anhand der vielen unterschiedlichen Kriegserinnerungen auf französischer wie deutscher Seite, seien sie nun offizieller oder persönlicher Art, lassen sich die langfristigen Folgen des Konflikts auf die Gesellschaften nachvollziehen.
Die Ereignisse sind in größere zeitliche Zusammenhänge eingebunden, deren Ursachen und Folgen sie verdeutlichen: der eine reicht von 1864, dem Jahr des ersten deutschen Einigungskriegs, bis 1875 mit der sogenannte „Krieg-in-Sicht“-Krise; der andere von den Befreiungskriegen (1813–1815) über den Wiener Kongress (1815) bis zu den Versailler Verträgen von 1919, die das Ende des Ersten Weltkriegs besiegeln.
Abkürzung
Adler des 21. Linieninfanterieregiments, Modell von 1860
Musée de l’Armée, Paris
© Paris, musée de l’Armée, Dist RMN-GP / Pascal Segrette
© Paris, musée de l’Armée, Dist RMN-GP / Pascal Segrette